Die Entwicklung der Flugabwehrrakete Feuerlilie hatte ihren Ursprung in der Hochgeschwindigkeitsforschung der For-schungsführung des RLM - ein Programm der Grundlagenforschung, das die wissenschaftlichen Grundlagen für kundige Lenkwaffen erarbeiten sollte. Die Feuerlilie war in zwei Konfigurationen vorgesehen: F25 und F55, wobei sich die Zahlen auf den Rumpfdurchmesser in Zentimetern bezogen. Die aerodynamischen Grundlagen hierfür hatten Dr. G. Braun (nicht zu verwechseln mit Wernher von Braun!) und A. Busemann von der LFA (Luftfahrt-forschungsanstalt) erarbeitet. Die F25 war lediglich für Unterschallgeschwindigkeit ausgelegt und sollte vor allem als Erprobungstrager für die Entwicklung der F55 dienen. Sie erhielt die für ihre Rolle als Flugabwehrrakete notwendigen Einbauten, vor allem einen Sprengkopf. Der zylindrische Rumpf trug in der Mitte die starren Tragflachen, wahrend die Stabilisierungsflossen am Heek angebracht waren. Als Antrieb diente ein Feststoff-Raketenmotor vom Typ Rheinmetall 109-505. der für eine Dauer von 6 Sekunden einen Schub von 500 kg lieferte. Die F25 konnte entweder von einer geneigten AbschuGrampe oder von einem ferngelenkten Flugzeug aus gestartet werden. Die Erprobung begann im April 1943 in Leba (Hinterpommern) und wurde spater von der Greifswalder Oie und Peenemünde aus fortgesetzt. Von den drei Probestarts war nur einer erfolgreich, wobei das Projektil eine Höchstgeschwindigkeit von 840 km/h erreichte. Nachdem drei weitere Starts im Juli 1943 schlieRlich die benötigten MeBdaten geliefert hatten, wurde die Entwicklung der F25 eingestellt.
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